Wie es so ist, ist die Weihnachtszeit eigentlich eine sehr besinnliche Zeit.
Jedoch musste ich in diesen besinnlichen Tagen eine Arbeit schreiben.
Dadurch verspürte ich einen inneren Stress und er riss mich aus der Bahn wie immer bei solchen Modulabschlussen.
Aber als ich mit der Arbeit anfing, fiel es mir auf, dass ich ohne euch nie so weit gekommen wäre, und ich bemerkte, dass ihr alle ein Teil dieser Arbeit seid.
Durch euer Vertrauen in mich und Dasein in meinen Lektionen verspüre ich, dass ich auf meinem Weg mit euch richtig bin.
In diesem Sinne poste ich diese Arbeit in meinem Blog, um euch allen mal Danke zu sagen.
Ich wünsche euch weiterhin eine achtsame Zeit.
Die Vision zu meiner Passion
Bevor ich anfangs Jahr 2016 mit der LOTOS Schule anfing, wusste ich noch nichts über Yoga. Ich spürte jedoch, dass es mir sehr guttat und wollte so mehr darüber erfahren. Bekannterweise hat ja das Leben seine Höhen und Tiefen, mein Leben war ziemlich holprig und so fiel es mir auf, dass Yoga mich immer wieder zur Ruhe brachte und mir ein gutes Fundament für meine innerliche Harmonie gab. So entschloss ich mich, eine Yogaschule zu suchen, um mich mit diesem Thema vertrauter zu machen. Eine gute Freundin hatte mir die LOTOS Schule empfohlen.
Ich habe mich für die Yoga Ausbildung beworben, war mir dessen aber nicht sicher, ob ich diese Ausbildung überhaupt schaffe. Da mein Selbstvertrauen nicht ausserordentlich stark war, ist es für mich doch ein kleines Wunder, dass ich bis jetzt so weit gekommen bin. Noch immer habe ich da und dort Zweifel an mir, doch ich merke, dass ich stolz sein darf.
Ich unterrichte seit Anfang 2017 Yoga. Der Beginn meiner ersten Yogastunden kam mir vor, wie eine holprige Strasse: Meine Beine zitterten wie Espenlaub, aus meinem Mund kam nur ein Gestotter, der Schweiss kollerte über meinem Körper und bis zum Ende der Stunde war ich klitschnass. Es kam mir vor wie ein Marathonlauf, wobei dieser mir leichter fallen würde. Nichtsdestotrotz gab ich nicht auf und so kam es, dass es na Dis na mir leichter fiel und das Unterrichten mir eine unglaubliche Freude bereitete.
Ich bin den Personen unendlich dankbar, welche all die Jahre an meiner Seite waren und mich begleitet, unterstützt und mir zu richtiger Zeit immer wieder einen Schubs gegeben haben. Auch den lieben Persönlichkeiten an meiner Seite, die mein Leben schon seit längerer Zeit begleiten und mir immer gut Mut zusprechen, in all den Tiefs, wo ich am liebsten alles hinschmeissen wollte, sie mich aufgebauten und motivierten, um weiterzumachen. Es ist für mich so ein grosses Anliegen, ihnen allen mal Danke zu sagen.
Während meiner Ausbildung war 2016 die erste Seminar Woche der Lotos Schule. Ich durfte eine interessante und erfüllte Woche mit der Lehrerin Rosmarie Herczog und dem Lehrer Remo Soland, zwei ganz bewussten Menschen, und meinen ganz guten Mitschüler verbringen. Rosmarie hat mir in dieser Woche viel Mut und Vertrauen geschenkt. Ohne grosse Worte spürte sie, was ich brauchte. Ich bin ihr sehr dankbar dafür. Das sankalpa ist mir immer noch präsent, es begleitet mich auf meinem Weg weiter.
Eine ganz liebe Seele, die in meinem Leben eine grosse Rolle spielt, ist Evelyn Gelpi, eine Yogalehrerin, die für mich ein grosses Vorbild ist und nicht nur das. Sie gab mir den Mut, die Kraft, an mich zu glauben und mir selbst zu vertrauen. Dieses Werkzeug begleitet mich immer wieder auf meiner holprigen Strasse. Sie hatte die gleiche Schule absolviert, so half sie mir, eine gute Struktur und ein Gerüst aufzubauen.
Was ist die Holprige Strasse für mich überhaupt? Es ist ein Weg, der für mich naturbelassen bleibt. Diese Strasse ist nicht immer einfach zu gehen, die steilen Berge und tiefen Täler gehören für mich zum Leben dazu. Manchmal gibt es auch Abzweigungen zu den Schnellstrassen, wo das Leben zu schnell an uns vorbeizieht und man merkt, dass man nicht im Jetzt ist. Die naturbelassene Strasse zeigt auch die schönen Dinge des Lebens, die Dinge, die einfach naturrein sind und wenn man genau auf diese achtet, sieht man die wundervollen Momente im Leben und spürt die Kraft der Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther). Wenn man ganz genau hinsieht und achtsam hinhört, kann sie uns heilende Momente schenken, wofür das Dasein unserer Seele für die Entwicklung, Reife, Gelassenheit, Dankbarkeit, Liebe und für ein erfülltes Leben sorgt.
Die Holprige Strasse führte mich direkt zum Unterrichten. Ich fing mit vier - fünf lieben Personen an, die ich aus meinem Umfeld kannte. Diese Personen begleiten mich immer noch und sind so, mit mir und ich mit ihnen gewachsen. Meine Dankbarkeit ihnen gegenüber ist sehr gross, durch sie gewann ich immer mehr Selbstvertrauen und die Sicherheit, dass ich auf meinem Weg bleiben und so weitermachen darf. So war es für mich sehr schön, mit ihnen zu wachsen. Es bereitet mir viel Freude zu sehen, wie weit sie kamen, wie sie im Yoga in die Tiefe kamen und ich sie spüren konnte. Mich berührte es sehr, wie sie sich im Yoga einliessen. Es löste in mir ein unglaubliches Gefühl aus, es gibt keine Worte dafür. Der Unterricht war in einer Turnhalle in Pontresina, daneben war das Kino, wo wir immer wieder interessante Filme gut hören konnten, aber es lies uns nicht aufhalten, ganz bei uns zu sein. Sogar in einer Meditation ging dies auch recht gut. Aber für diese Turnhalle war ich sehr dankbar, da es nicht einfach oder wohl sogar unmöglich ist, einen guten Raum zu finden.
Kurz vor Weihnachten 2018 ging für mich ein Traum in Erfüllung. Ich bekam ein riesiges Weihnachtsgeschenk: einen kleinen Raum, der einem Hotel gehört und sich in einem Nachbargebäude befindet. Dadurch konnte ich mehr Lektionen anbieten und so kam es, dass die Teilnehmerzahl und die Anzahl der Unterrichtsstunden deutlich zunahmen. Der Raum entsprach noch nicht meiner Vorstellung und so habe ich Ende April 2019 angefangen, diesen mit zwei liebevollen Menschen selbst zu renovieren und neuzugestalten.
Trotz der Ausbildung und einer gewissen Erfahrung stehe ich immer noch am Anfang über das Wissen des Yogas. Ich habe noch ca. neun Monate in der LOTOS Schule, welche ich erfolgreich abschliessen möchte. Es fehlt mir schwer zu sagen, was ich nach der Ausbildung vorhabe. Eins weiss ich aber: Ich möchte auf diesem Weg bleiben und mein Wissen über Yoga vertiefen, vielleicht auch andere Stile des Yogas kennenlernen und verschiedene Orte in fernen Ländern besuchen, um meinen Horizont zu erweitern.
Wenn man genau hinsieht und in sich hineinspürt, erkennt man die naturbelassene Strasse, die einen durch das Leben führt. Yoga hilft mir, diesen Weg zu meistern, die wunderbaren Dinge unserer Welt zu sehen und dafür dankbar zu sein. Auch wenn es nicht immer einfach ist, darf man den Blickwinkel nicht verlieren und man sollte immer wieder eine Rast einlegen, um zu meditieren, in der Stille zu lauschen und sich in der Ruhe wiederzufinden.
Yoga ist für mich wie ein Gerüst, das mir Stabilität, Schutz und Kraft gibt und immer wieder eine andere Perspektive zu erkennen gibt. Mein Ziel ist es, dieses Fundament weiterzugeben, weil es zu einer Leichtigkeit, Geborgenheit und inneren Ruh im gegenwärtigen Alltag behilft.